Das Deutsche Sportabzeichen ist nicht nur ein Leistungsnachweis für Freizeitsportler, sondern auch für viele Familien ein willkommener Anlass, gemeinsam auf dem Sportplatz zu trainieren. Dies wurde beim Auftakt der neuen Abzeichen-Saison im Sportpark Süd deutlich.
Da bricht sich der sportliche Ehrgeiz in einem einzigen Satz Bahn. „Papa, ich bin schon vier Mal die Runde gelaufen“, ruft ein Steppke ein wenig atemlos aber hörbar zufrieden, und er schickt sich an, sogleich eine fünfte auf der Laufbahn um den Sportplatz an der Walkenmühle folgen zu lassen. Der Vater steht an der Sprunggrube und ruft dem davoneilenden Sohn hinterher: „Prima, aber probier doch auch mal was anderes.“
Damit könnte gemeint sein, dass der Junior sich beispielsweise im Seilchen springen versucht oder im Ringe werfen oder im Weitsprung. Es gibt der Möglichkeiten mehrere, um zu erkunden, wo die eigenen sportlichen Präferenzen liegen. Das können Erwachsene und Kinder – offiziell ab sechs Jahren, aber zum Reinschnuppern durchaus auch Jüngere – jetzt eine Weile testen und dann versuchen, persönliche Bestzeiten abzuliefern. Je nach erzieltem Erfolg steht am Ende die Verleihung einer Teilnehmerurkunde oder des Deutschen Sportabzeichens in Bronze, Silber oder Gold.
Das Training dafür begann am Dienstag, und Nicole Bückers vermittelte dazu vorab eine Vielzahl an Informationen. Darunter die, dass bis zum 25. Juli immer dienstags trainiert wird, außer, wenn es heftig gewittert. Sie erläuterte ferner, dass es Sondertermine gibt, beispielsweise fürs Radfahren und Nordic Walking und dass jeweils in den vier Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination, die wiederum unterschiedliche Disziplinen beinhalten, eine Prüfung abzulegen ist.
Die Sprecherin des achtköpfigen Helferteams der Turnabteilung von Matellia Metelen erklärte außerdem: „Wir duzen uns alle, das ist unter Sportlern so üblich.“ Und neben dem Appell, den unbedingt erforderlichen Nachweis über das Schwimmen alsbald in Angriff zu nehmen – „schiebt das nicht auf die lange Bank“ – empfahl sie für die wöchentliche Anfahrt zum Training das Fahrrad. „Dann seid ihr schon mal ein bisschen warm. Das Warmmachen vorher ist ganz wichtig.“
In diesem Jahr jährt sich das Angebot der Matellia zum Erreichen des Sportabzeichens zum zehnten Mal. „Es ist ein kleines Jubiläum“, freut sich Bückers, die später gemeinsam mit den Helfern den Hobbysportlern zur Seite steht, viele Tipps gibt und gute Leistungen lobt. Wer ambitioniert sei und gut übe, könne in der Regel das Abzeichen in Bronze schaffen, meint Helferin Christina Bückers. Geschenkt wird es einem aber in keinem Fall. „Für Gold sollte man schon richtig sportlich sein.“ Zum Beispiel muss ein 18-Jähriger mit diesem Ziel beim Weitsprung 5,10 Meter schaffen, eine Frau in dieser Altersklasse immerhin noch vier Meter. Die Bedingungen sinken allerdings proportional – wie in allen drei Edelmetall-Kategorien – mit den aufsteigenden Altersklassen. Und so kann sich praktisch jeder, der eine sportliche Herausforderung sucht, beteiligen. Weitere Interessierte sind bei den Trainingsstunden jederzeit willkommen.