Nach Herzenslust dreckig machen
Ihren Spaß hatten die Mädchen und Jungen beim Matschtag der Matellia-Turnabteilung auf dem KoKeLa-Spielplatz. Vor allem die Planen-Wasserrutsche begeisterte die Kleinen. Hier unterstützt die Freiwillige Feuerwehr seit Jahren die Veranstalter. Auch die Kombination von Rasierschaum und schmierigem Mutterboden oder Sägespänen zog die Kinder gleich nebenan magisch an.
Kilian und Marlon haben alles gegeben. Die Dosen mit Rasierschaum, die die beiden Achtjährigen am Freitag mit zum Kokela-Spielplatz brachten, sind nach rund einer Stunde restlos leer. „Wir haben uns gegenseitig mit dem Schaum eingeschmiert und sind dann die Plane runtergerutscht. Das war toll“, erzählen die beiden Freunde, die wie frisch gebadet aussehen und gerade wieder in Shorts und T-Shirt stecken.
Für viele Kinder ist der Spaß, den die Matellia-Turnabteilung im Rahmen der Ferienaktion an diesem Nachmittag anbietet, indes noch lange nicht vorbei: Sie genießen – oft begleitet von kurzen, freudigen Ausrufen – die Rutschpartie auf einer Plane, die wegen der Lage auf einem Hügel ein kleines Gefälle hat.
Nun gehören zu dieser fröhlichen Sause nicht nur ein passender Untergrund, die Neigung und viel Rasierschaum – ohne reichlich Wasser hätte das Vergnügen kaum den gewünscht rutschigen Effekt. „Die Freiwillige Feuerwehr unterstützt uns jedes Jahr“, freut sich die Vorsitzende der Turnabteilung, Anja Behrning , über die verlässliche Hilfe der örtlichen Wehr, von der am Freitag Kamerad Helmut Bodyn die Plane mit dem Wasserschlauch von unten bespritzt, während Sportlerin Linda Bückers einen zweiten in Händen hält und das Gleiche von oben macht.
Da bleibt in der Tat kein Kind trocken. Und wer es nicht nur schmierig, sondern auch etwas kurios mag, kann wahlweise durch einen Tunnel mit nasser Muttererde kriechen oder sich in Sägespänen wälzen. Nach einer kurzen Dusche unter dem Wasserstrahl ist solcherlei schwarze oder holzige Pracht im Nu wieder verschwunden. Anmeldungen, sagt Anja Behrning, habe es im Vorfeld nicht so viele gegeben. „Die meisten sind spontan gekommen, und deswegen ist jetzt doch ordentlich was los hier.“ Mütter und Väter haben Picknickdecken ausgebreitet, trinken Kaffee, essen Kuchen und plaudern.
Die Kinder haben derweil ihren Spaß. Auch Bennet, der mit seinen anderthalb Jahren noch zu jung ist für den Trubel auf der aalglatten Rutsche. „Ohne Mama soll er nicht rutschen. Aber Mama will nicht“, hat seine Mutter Mareike Wulff entschieden. Bennet matscht mit seinen Händen in Schüsseln mit Resten von Rasierschaum herum. Und es hat nicht den Anschein, als vermisse er etwas.
(Foto und Text aus der Münsterschen Zeitung von Frau Zimmer)